_ / \ /|oo \ (_| /_) _`@/_ \ _ | | \ \\ | (*) | \ )) |__U__| / \// _//|| _\ / (_/(_|(____/ (jm) F I D O - A B C (C) '93 by andy kreuzer Inhaltsverzeichnis --------------------------------------------------------------- Fido-ABC........................................... 1 Vorwort............................................ 2 Wie es mit Fido anfing............................. 4 Anmerkung des Uebersetzers......................... 7 Benehmen im Netz................................... 8 Netiquette......................................... 9 Netiquette mal anders.............................. 15 Begriffserklaerungen............................... 21 *.................................................. 22 A.................................................. 23 B.................................................. 24 C.................................................. 25 D.................................................. 26 E.................................................. 27 F.................................................. 28 G.................................................. 30 H.................................................. 31 I.................................................. 32 J.................................................. 33 K.................................................. 34 L.................................................. 35 M.................................................. 36 N.................................................. 37 O.................................................. 38 P.................................................. 39 Q.................................................. 40 R.................................................. 41 Inhaltsverzeichnis --------------------------------------------------------------- S.................................................. 42 T.................................................. 43 U.................................................. 44 V.................................................. 45 W.................................................. 46 X.................................................. 47 Y.................................................. 48 Z.................................................. 49 Und wie funktioniert das ganze?.................... 50 Fragen, die immer wieder gestellt werden........... 53 Ein bisschen Technik............................... 57 Was steckt in einer Message drin?.................. 58 Was sind TIC-Files?................................ 63 Ein paar Zahlen ueber Fido......................... 64 Legal stuff........................................ 65 2 --------------------------------------------------------------- Vorwort In den Jahren, in denen ich im FidoNet aktiv bin, habe ich es immer wieder erlebt, dass sich User darueber beschwert haben, dass es keine Moeglichkeit gibt, sich ueber FidoNet umfassend und schnell zu informieren. In der Zeit, als sich die Fido-Sysops in Deutschland noch persoenlich kannten, und Fido nur etwas fuer 'echte' Freax war, gab es das Problem in diesem Ausmass nicht. Man war es von der Installation seiner Fido-Software her schon gewohnt, sich die Informationen an allen moeglichen und unmoeglichen Stellen besorgen zu muessen. Warum sollte es also bei Fido anders sein? Es gab (und gibt) eine Policy, in der drinsteht, was ein Node wissen =muss=. Das Problem ist nur, dass in der Policy nicht alles drinsteht, was ein Neuling im Fido vielleicht gerne wissen =will=. Um dieses Manko wenigstens etwas zu beheben, begann ich Anfang 92 damit, Informationsmaterial zu erstellen und mich nach geeigneten Texten umzusehen. Die Resonanz auf mein Vorhaben war ueberwaeltigend. ('Ja, sowas fehlt schon lange, mach das!'). Lediglich auf meine Bitte, mich dabei mit geeigneten Texten zu unterstuetzen, stiess ich - bis auf wenige Ausnahmen - auf taube Ohren. Vielleicht lag es an meiner Forderung, dass die Texte keinem Copyright unterliegen durften, bzw. dass ich vom Verfasser eines Textes das Einverstaendnis verlange, die Texte nach eigenem Ermessen veraendern zu duerfen, ich weiss es nicht. Diese Forderungen sind aber meines Erachtens notwendig, um Redundanzen so weit als moeglich zu vermeiden. Ich begann also damit, selbst kurze Erlaeuterungen zu immer wieder auftauchenden Fragen zu schreiben und diese regelmaessig in der FIDOGUIDE.GER zu veroeffentlichen. Ausserdem sah ich mich in verschiedenen Netzen nach Brauchbarem um und habe auch tatsaechlich einiges gefunden. Vieles davon bedurfte jedoch einer Anpassung an die speziellen Gegebenheiten im FidoNet, wenn es nicht mehr Fragen aufwerfen als beantworten sollte. Also versuchte ich, von den jeweiligen Autoren oder den Verwaltern der Texte das Einverstaendnis fuer die noetigen Aenderungen zu bekommen, was auch in einigen Faellen geschah. 3 --------------------------------------------------------------- Jetzt hiess es eigentlich nur noch, die Texte zu ueberarbeiten, zu ergaenzen, zusammenzufassen, Redundanzen zu beseitigen, und schon ist ein kleiner Leitfaden fuer Einsteiger fertig. Nun, das Ganze nahm doch einige Zeit in Anspruch, aber das erste Ergebnis liegt nun vor, und ich denke, dass es mittlerweile eigentlich (trotz meiner Bedenken hinsichtlich der Unzulaenglichkeiten) veroeffentlicht werden sollte. Es ist und wird immer unvollstaendig sein, aber damit werde ich (und wirst Du) leben muessen. Fuer Anregungen und geeignete Texte (Voraussetzung siehe oben) bin ich immer dankbar. Wenn Du also glaubst, etwas zu diesem Leitfaden beitragen zu koennen, melde Dich einfach. Bedanken moechte ich mich bei: Rainer Abele (2:241/7200) Joachim Astel (dowjones@jattmp.nbg.sub.org) Tom Jennings (1:125/111) Joachim Krieger (2:247/107.3) Martin Pangert (2:243/35.20) und ganz besonders bei Christine fuer die erhaltene Unterstuetzung. OK, jetzt aber, here we go... 4 --------------------------------------------------------------- Wie es mit Fido anfing Fidonet History and Operation ----------------------------- [Original von Tom Jennings, 8.Februar 1985; auszugsweise und frei uebersetzt von andy kreuzer] Als FidoNet das erste Mal getestet wurde, gab es zwei Nodes: Mich selbst, hier auf Fido #1 in San Francisco, und John Madill auf Fido #2 in Baltimore. John und ich entwickelten und testeten es. Der Zweck: zu sehen, ob sowas moeglich ist, hauptsaechlich aus Spass an der Freude, etwa wie Amateurfunk. Es wurde schnell nuetzlich; anstatt staendig zu versuchen, die Box des Anderen anzurufen und Nachrichten zu hinterlassen, oder teuere Voice-Telefonate zu fuehren, wurden Fido-Msgs mehr oder weniger zur Regel. Das war Fido Version 7, irgendwann, etwa Juni 84 oder so; es hatte weder Routing, File-Attach, Retry Control, Error Handling, Kostenberechnung, Logfiles, noch irgendwelche der anderen huebschen Features, die seitdem hinzu kamen. Ein Paket wurde erstellt, ein Anruf wurde gemacht, das Paket uebertragen, das war's. Das war auch ausreichend fuer einen Monat oder zwei, solange es weniger als 20 Nodes gab. Im August 84 wurden es bereits 30 Nodes; das Netz verstopfte, ob Du's glaubst oder nicht. Fidonet war nicht gerade intelligent, was die ausgehenden Anrufe betraf. Mit 30 Systemen wurde die Koordination schwierig; anstatt eines einfachen Anrufs bei den Sysops, der frueher genuegte, um Probleme wie falsche Telefonnummern, Hardwareschwierigkeiten, usw. zu loesen, dauerte es mittlerweile Tage, bis das kleinste Problemchen geloest war. Mittlerweile waren es 6 Nodes in New Orleans, und Fido #1 machte je einen Anruf bei jedem dieser Nodes, wo doch offensichtlich einer ausgereicht haette. Damit begann das Zeitalter des Routings. Das 'Original' FidoNet war sehr einfach und freundlich; Du erzaehltest mir auf Fido #1 dass Du einen Fidonode fertig hattest, ich setzte Dich mit Deiner Telefonnummer in die Liste, die Leute riefen an und holten die Liste. Fertig! Nun ... anfangs kannte jeder jeden, wir waren mehr oder weniger staendig in Kontakt zueinander. Obwohl, als die Nodenummern in die Zwanziger gingen, kamen auf einmal Leute mit nem Fidonode daher, die keiner von uns kannte. Das war gut so, bedeutete aber andererseits auch, dass der Kontakt zueinander nicht mehr so eng sein konnte wie frueher. 5 --------------------------------------------------------------- Das Netz fing an, schlechter zu funktionieren; jede Woche gab's mindestens eine falsche Nummer, meist waren's zwei. Um die Bedeutung einer falschen Nummer in der Nodeliste zu verdeutlichen: stell Dir vor, Du bist eine alte Dame, die jede Nacht alle 2 Minuten ab 4 Uhr morgens Anrufe bekommt. Es meldet sich niemand und dann wird aufgelegt. Das passierte tatsaechlich; wenn Mail eine oder zwei Wochen lang nicht rausging, nahm ich nach dem Waehlen den Hoerer ab und war in der peinlichen Lage, einer extrem mueden und extrem veraergerten Person erklaeren zu muessen, was eine Mailbox ist. Es gab auch Faelle, in denen ein neuer Node noch nicht wirklich betriebsbereit war, und die angegebene Telefonnummer war die normale Nummer, die nur zeitweise fuer Fido genutzt wurde. Aber ich vergass das und nahm sie trotzdem in die Liste auf. Oder der neue Node war wirklich noch nicht installiert und wir riefen ihn an und er antwortete nicht. Oder, noch schlimmer, das Modem antwortete, aber die Software lief nicht und wir mussten die Anrufe natuerlich bezahlen. So konnte es also nicht weitergehen. Wir mussten irgendwie sicherstellen, dass zumindest die Telefonnummer stimmte. Ich begann eine neue Politik: Bevor eine neue Nodenummer vergeben und in die Liste aufgenommen wurde, musste ich eine FidoNet Message direkt von dem neuen Node erhalten haben. Das stellte sicher, dass der neue Node zumindest halbwegs lief. Damals hatte Fido eine Funktion womit die Nodenummer remote von Fido #1 aus eingestellt werden konnte. Ich sandte eine Nachricht zurueck und schwupp! ein neuer Node war da. Nun, auch das funktionierte nicht richtig. Zur selben Zeit aenderte sich die Fido-Software so schnell, das ich durch die vorzunehmenden Anpassungen neue Nodeantraege verlor, durch unleserliche Handschrift falsche Nodenummern vergab, ... einfach alle moeglichen Probleme tauchten auf. Aus Faulheit vergab ich wieder Nodenummern auf muendliche Anforderung hin und geriet in den selben Schlamassel wie vorher. Die Leute in St. Louis (Tony Clark, Ben Baker, Ken Kaplan, John Wichman, Mike Mellinger) boten sich an, die Verwaltung der Nodeliste zu uebernehmen und neue Nodeantraege zu bearbeiten, damit ich mich der Software widmen konnte. Sie fuehrten die Notwendigkeit einer direkten Message wieder ein und zogen es konsequent durch. Innerhalb einiger Monate hatten sie die Fehlerrate (falsche Nummern etc.) praktisch auf Null, wo sie auch heute noch ist. Obwohl ich das programmieren erledigte, kuemmerten sich Ken Kaplan, Ben Baker und die Jungs in St. Louis auch um das Design und testeten routen, weiterleiten und lokale Netze. Sie sind immer noch die Experten fuer's Routing und helfen Sysops, lokale Netze einzurichten. 6 --------------------------------------------------------------- Vergiss bitte nicht, es dauerte nur 3 Monate, bis die Anzahl der Nodes von 2 auf ueber 50 gestiegen war! 50 Nodes ist mehr als es sich anhoert. FidoNet wuchs weiter von 50 Nodes ungefaehr im September 84 auf ueber 160 Nodes im Januar/Februar 85. Heute ist FidoNet ein Netz, das sich sehr schnell der Komplexitaet von kommerziellen Netzen naehert und hat mehr Moeglichkeiten als manches 'Mininetz', wie etwa USENET, das weder Routing noch Hosts kennt. Lediglich ARPAnet hat einige der Features die Fido hat. Das Southern California Network ist 3 Ebenen tief, mit Hosts in Orange, LA, Ventura, San Berdino und San Diego. FidoNet ist heute schon zu gross, um es als informellen Club laufen zu lassen. Die Fehlermoeglichkeiten sind zu gross um Nummern wahllos in die Nodelist aufnehmen zu koennen. Ich denke, wir sind heute in der Lage, in der die Amateurfunker vor ein paar Jahren waren. Die Anforderungen fuer neue Nodes sind recht gering, und sie erscheinen manchem, der nicht weiss, was ablaeuft, als willkuerlich und streng. Im folgenden deshalb eine Erklaerung, damit es jeder verstehen kann. FidoNet's Zweck: Sehr einfach; es ist ein Hobby, ein nicht-kommerzielles Netz von Computerbegeisterten ('Hacker' im urspruenglichen Sinn), die spielen und den Nutzen von Netzwerken herausfinden wollen. Es ist keinesfalls eine kommerzielle Unternehmung. FidoNet wird ausschliesslich von den Usern und den Sysops getragen und ist in mancher Hinsicht verwandt zum Amateurfunk. Bis auf wenige 'starre' Regeln betreibt jeder Sysop sein System so, wie es ihm gefaellt und aus Gruenden, die niemanden sonst etwas angehen. Die 'starren' Regeln: Tatsaechlich sind sie nicht so schlecht wie sie klingen; im Grunde genommen ist es Hoeflichkeit, die lediglich festgeschrieben wurde: 1. Neue Nodes, siehe oben. 2. Wenn Dein System fuer mehr als eine Woche nicht betriebsbereit ist, lass es Fido #51 wissen. Er wird Dich solange aus der Nodelist nehmen, damit andere Nodes keine Anrufe verschwenden. 3. Wenn sich Deine Telefonnummer aendert oder du mit Fido aufhoeren willst, sag ihm ebenfalls Bescheid. 7 --------------------------------------------------------------- Was man immer bedenken sollte: Die Anrufe, die von Fidosystemen gemacht werden, kosten irgendjemanden Geld. Wenn Dein System eine Nacht oder so nicht online ist, mach dir nichts draus. Stell nur sicher, dass dein Modem nicht abhebt. Anmerkung des Uebersetzers Wie gesagt, das sind lediglich Auszuege aus dem Original, das hier als TJ-FH-1.ARJ requestbar ist. Ich habe bewusst auf den Rest verzichtet, da er lediglich noch Prozeduren beschreibt, nach denen damals abgefahren wurde. Die Uebersetzung ist in Teilen recht frei und man koennte es sicher besser machen. Aber ich denke, es erfuellt auch so seinen Zweck. Vergesst bitte nicht: Der Text stammt von 1985. Ich glaube aber, dass er trotzdem (oder deswegen) fuer einige von Interesse ist. Ausserdem gibt es hier noch einen zweiten Teil der History unter dem Namen TJ-FH-2.ARJ, dessen Uebersetzung ich mir allerdings erspare. 8 --------------------------------------------------------------- Benehmen im Netz Auszug aus Policy 4.07: The FidoNet judicial philosophy can be summed up in two rules: 1) Thou shalt not excessively annoy others. 2) Thou shalt not be too easily annoyed. Die 'rechtliche' Philosophie des FidoNet kann in zwei Regeln zusammengefasst werden: 1) Du sollst andere nicht uebermaessig veraergern. 2) Du sollst nicht zu leicht veraergert sein. 9 --------------------------------------------------------------- Netiquette Die Netiquette Dieser Artikel soll Dir helfen, die Sitten und Gebraeuche des FidoNet kennenzulernen und Dir ueber die wichtigsten Stolpersteine hinwegzuhelfen. Es folgen einige Tips, wie man das Netz effizient und auch hoeflich zu aller Zufriedenheit benutzen kann (und sollte): 1. Vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt! Die meisten Leute denken in dem Augenblick, wo sie ihre Nachrichten verfassen, leider nicht daran, dass die Nachrichten nicht ausschliesslich von Computern gelesen werden, sondern auch von (anderen?) Lebewesen, in erster Linie von Menschen. Je nach Verbreitung kann Deine Nachricht von Leuten z. B. in ganz Deutschland oder weltweit gelesen werden. Denke stets daran und lass Dich nicht zu verbalen Ausbruechen hinreissen. Bedenke: Je ausfallender und unhoeflicher Du dich gebaerdest, desto weniger Leute sind bereit, Dir zu helfen, wenn Du einmal etwas brauchst. Eine einfache Faustregel: Schreibe nie etwas, was Du dem Adressaten nicht auch vor anderen Leuten ins Gesicht sagen wuerdest. 2. Erst lesen, dann denken, dann nochmal lesen, dann nochmal denken und dann erst posten! Die Gefahr von Missverstaendnissen ist bei einem geschriebenen, computerisierten Medium besonders hoch. Vergewissere Dich mehrmals, dass der Autor des Artikels, auf den Du antworten willst, auch das gemeint hat, was Du denkst. Insbesondere solltest Du darauf achten, ob nicht vielleicht Sarkasmus oder eine aehnliche Abart des Humors :-) benutzt wurde, ohne ihn mit dem Smiley-Symbol ":-)" zu kennzeichnen. 3. Fasse Dich kurz! Niemand liest gerne Artikel, die mehr als 50 Zeilen lang sind. Denk daran, wenn Du Artikel verfasst. 4. Deine Artikel sprechen fuer Dich. Sei stolz auf sie! Die meisten Leute im Netz kennen und beurteilen Dich 10 --------------------------------------------------------------- nur ueber das, was Du in Artikeln schreibst. Versuche daher, Deine Artikel leicht verstaendlich und moeglichst ohne Rechtschreibfehler zu verfassen. Ein Duden neben dem Rechner mag manchem als Uebertreibung erscheinen; in Anbetracht der Tatsache, dass viele Leser den Autor eines vor Fehlern beinahe unleserlichen Artikels fuer einen (um es ganz deutlich zu sagen) Vollidioten halten, ist diese Investition vielleicht nicht ganz verfehlt. Bedenke, dass Dein Anliegen nicht rueberkommt, wenn es nicht einmal den elementaren Anforderungen an Stil, Form und Niveau genuegt. Bedenke bitte auch: Vielleicht lesen Deine zukuenftigen Kollegen oder Dein zukuenftiger Chef mit. Vorurteile bilden sich leicht. 5. Nimm Dir Zeit, wenn Du einen Artikel schreibst! Einige Leute denken, es wuerde ausreichen, einen Artikel in zwei Minuten in den Rechner zu hacken. Besonders im Hinblick auf die vorangegangenen Punkte ist das aber kaum moeglich. Du solltest Dir Zeit nehmen, um einen Artikel zu verfassen, der auch 'gehobenen' Anspruechen genuegt. 6. Vernachlaessige nicht die Aufmachung Deines Artikels! Es ist natuerlich nicht zwingend, einen Schreibmaschinenkurs mitgemacht zu haben, jedoch ist es ratsam, sich mit den wichtigsten der "Regeln fuer Maschinenschreiben" (z. B. DIN 5008) vertraut zu machen. Darueberhinaus sollten Punkte und Kommas selbstverstaendlich sein; durch Gross- und Kleinschreibung wird der Text leserlicher. Absaetze lockern den Text auf, wenn sie alle paar Zeilen eingeschoben werden. 7. Achte auf die "Subject:"-Zeile! Wenn Du einen Artikel verfasst, achte bitte besonders auf den Inhalt der "Subject:"-Zeile. Hier sollte in kurzen Worten (moeglichst unter 40 Zeichen) der Inhalt des Artikels beschrieben werden, so dass ein Leser entscheiden kann, ob er von Interesse fuer ihn ist oder nicht. In laenger dauernden Diskussionen kann es passieren, dass das Thema, ueber das debattiert wird, vom urspruenglichen "Subject" abweicht. Bitte aendere dann die "Subject:"-Zeile entsprechend ab. Eine gute Angewohnheit ist es, den alten Titel 11 --------------------------------------------------------------- zusaetzlich noch anzugeben; bei Replies auf solche Artikel sollte der alte Titel aber entfernt werden. Ein Beispiel: Beim Antworten auf einen Artikel wirst Du mit Subject: Kohlrabi im Vorgarten konfrontiert. Die Diskussion ist aber laengst auf das Thema "Erbsen im Treibhaus" abgeschweift. Also aenderst Du wie folgt: Subject: Erbsen im Treibhaus (war: Kohlrabi im Vorgarten) Replies auf diesen neuen Artikel sollten nur noch den Titel Subject: Re: Erbsen im Treibhaus erhalten. 8. Denke an die Leser! Ueberleg Dir vor dem Posten eines Artikels oder einer Antwort, welche Leute Du mit Deiner Nachricht erreichen willst. Ein Artikel mit dem Titel "Fernseher Bj. 1972 an Selbstabholer" ist in einer regionalen Area sicher wesentlich besser aufgehoben als in einer weltweiten. Waehle die Area, in der Du schreiben willst, sorgfaeltig aus. Beachte dabei immer die Rules der jeweiligen Area. Poste, wenn irgend moeglich, nur in EINE Area. Ein "Crossposting" eines Artikels in mehrere, womoeglich inhaltlich verwandte Areas ist nicht empfehlenswert. 9. Vorsicht mit Humor und Sarkasmus! Achte darauf, dass Du Deine sarkastisch gemeinten Bemerkungen so kennzeichnest, dass keine Missverstaendnisse provoziert werden. Bedenke: In einem schriftlichen Medium kommt nur sehr wenig von Deiner Mimik und Gestik rueber, die Du bei persoenlichen Gespraechen benutzen wuerdest. Im Netz gibt es fuer diesen Zweck eine ganze Reihe von Symbolen; die gebraeuchlichsten sind ":-)" und ":-(". Wenn Dir nicht sofort auffaellt, was diese Symbole bedeuten sollen, drehe den Kopf doch mal um 90 Grad nach links und schaue nochmal... :-) 10. Kuerze den Text, auf den Du Dich beziehst, auf das notwendige Minimum! > Es ist eine gute Angewohnheit, Texte, auf die man sich 12 --------------------------------------------------------------- > bezieht, woertlich zu zitieren. Wenn Du ein Reply schreibst, > wird Dir der gesamte Text, auf den Du Dich beziehst, von > Deinem Editor zum Bearbeiten angeboten. Der Originaltext wird > dabei im Allgemeinen durch das Zeichen '>' eingerueckt > (aehnlich wie dieser Absatz), um klar ersichtlich zu machen, > dass es sich dabei um zitierten Text handelt. Mache es Dir zur Angewohnheit, nur gerade so viel Originaltext stehen zu lassen, dass dem Leser der Zusammenhang nicht verlorengeht. Das ist a) wesentlich leichter zu lesen und zu verstehen und b) keine Verschwendung von Resourcen. Lass den Originaltext aber auch nicht ganz weg! Der Leser Deines Artikels hat den Artikel, auf den Du Dich beziehst, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr exakt in Erinnerung und hat ohne weitere Anhaltspunkte grosse Muehe, den Sinn Deiner Ausfuehrungen zu erkennen. ACHTUNG: Auch die Originline, sowie Path- und $een-by lines der Originalnachricht sollten nur dann zitiert werden, wenn darauf auch inhaltlich Bezug genommen wird. 11. Benutze Netmail, wo immer es geht! Wenn Du dem Autor eines Artikels etwas mitteilen willst, ueberlege Dir bitte genau, ob dafuer nicht eine simple Netmail ausreicht. Ein Beispiel: Spaetestens dann, wenn hitzige Diskussionen schliesslich in wueste Beschimpfungsorgien ausarten, ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Diskussion niemanden ausser den Streithaehnen interessiert. Generell gilt: Wenn Du etwas mitteilen willst, das auch viele andere Leute interessieren koennte, benutze Echomail. Anderenfalls ist eine Netmail sicherlich ausreichend und hilft, Aerger zu vermeiden. 12. Gib eine Sammlung Deiner Erkenntnisse ans Netz weiter! Wenn Du eine Frage an die Netzgemeinde gestellt hast, und darauf Antworten per Netmail empfangen hast, welche evtl. auch andere Leute interessieren koennten, fasse Deine Ergebnisse (natuerlich gekuerzt) zusammen und lass damit auch das Netz von Deiner Frage profitieren. 13. Achte auf die gesetzlichen Regelungen! Es ist voellig legal, kurze Auszuege aus urheberrechtlich geschuetzten Werken zu informationellen Zwecken zu posten. Was 13 --------------------------------------------------------------- darueber hinaus geht, ist illegal. Zu den urheberrechtlich geschuetzten Werken gehoeren unter anderem Zeitungsartikel, Liedtexte, Programme, Bilder etc. Ebenfalls illegal ist es, mit Wort und/oder Bild zu Straftaten aufzurufen oder zumindest Anleitungen dafuer zu liefern. Achte darauf, dass Du mit Deinem Artikel keine Gesetze brichst und bedenke, dass sich evtl. jeder strafbar macht, der solche Informationen auf dem eigenen Rechner haelt und anderen zugaenglich macht. 14. Benutze Deinen wirklichen Namen, kein Pseudonym! In der Mailboxszene ist es ab und zu ueblich, seine wahre Identitaet hinter einem Pseudonym zu verbergen. Pseudonyme ermoeglichen es auch, Dinge zu sagen und zu tun, die man sich sonst nicht erlauben wuerde. Aufgrund der negativen Erfahrungen, die sehr viele Leute auf dem Netz mit den Traegern solcher Pseudonyme gemacht haben, und auch aus presse- rechtlichen Gruenden musst Du Deine Artikel mit Deinem wirklichen Namen versehen. Wenn Du nicht vorhast, Deinen Namen preiszugeben, vergiss das FidoNet bitte schnell wieder. 15. Kommerzielles? Ein gewisses Mass an kommerziellen Informationen wird auf dem Netz u.U. toleriert, z. B. Adressen von Firmen, die ein bestimmtes Produkt anbieten, nachdem jemand danach gefragt hat. Als unverschaemt wird dagegen die Verbreitung von reinen Werbeinformationen angesehen. Bedenke: Dies ist ein nichtkommerzielles Netz, und nicht jeder will Uebertragungskosten fuer Werbung bezahlen. 16. Keine "human gateways" - das Netz ist keine Mailbox! Ebenfalls wird davon abgeraten, seine Aufgabe darin zu sehen, Artikel aus verschiedenen anderen, fuer jedermann zugaenglichen Netzen (um Namen zu nennen: Usenet, MausNet, Z-Net, etc. pp.) ins Netz zu pumpen. Das gilt insbesondere dann, wenn es den Informationen am allgemein ueblichen Niveau mangelt, die darin angesprochenen Tatsachen jedem durchschnittlich intelligenten Menschen bereits bekannt sind oder abzusehen ist, dass sich nur ein verschwindend geringer Bruchteil der Netz-User dafuer interessiert. Bedenke: Das Netz ist keine Daten-Muelltonne. 14 --------------------------------------------------------------- 17. "Du" oder "Sie"? Aus der Deutschsprachigkeit der "*.GER"-Areas erwaechst die Frage, ob man andere Netzteilnehmer in Echo- und Netmails "duzen" oder "siezen" sollte. Dafuer gibt es keine allgemeingueltige Regel; es hat sich jedoch eingebuergert, den Anderen mit "Du" anzureden. 99,9 % der Teilnehmer im Netz finden das auch voellig in Ordnung und wuerden es als eher absonderlich ansehen, wenn sie auf einmal gesiezt werden wuerden. -- mit freundlicher Genehmigung von Joachim Astel Fido-Adaption: andy kreuzer 2:246/60 15 --------------------------------------------------------------- Netiquette mal anders "Liebe Emily Postnews" Emily Postnews, hoechste Instanz fuer gutes Netz-Benehmen, steht Dir mit Rat zur Seite. =============================================================== Liebe Emily: Wie lang sollte meine Signature sein? Antwort: Bitte versuche deine Signature so lang wie moeglich zu machen. Als eiserne Regel gilt: Die Signature immer laenger als den eigentlichen Artikel halten! Denn nur die Signature sagt was ueber dich aus. Am besten sind dazu grosse ASCII-Grafiken geeignet, mit einer Menge netter Zitate und Slogans. Die Leute werden nie muede diese Perlen der Weisheit wieder und wieder zu lesen. Ausserdem empfiehlt es sich, eine komplette Nodelist in die Signature einzuflechten, so das jeder weiss, wie er Dich erreichen kann. Und vergiss deine Telefonnummer nicht, auch deine komplette Adresse ist von grosser Bedeutung, da die Leute auf deinen Artikel immer ueber Telefon oder per Brief antworten. -------- Liebe Emily: Ich habe heute einen Artikel geschrieben und veregssen, meine Signature dranzuhaengen. Was soll ich tun? Antwort: Geh so schnell wie moeglich zu deinem Terminal und schreib einen Artikel: "Huch, Ich hab mein Signature im vorigen Artikel vergessen. Hier ist sie." Da die meisten Leute deinen vorherigen Artikel schon nach dem Lesen vergessen haben, (weil er so oede war ohne eine schoene, witzige Signature) werden sie wieder dran erinnert. Um ihnen das laestige suchen nach dem alten Artikel zu ersparen, haeng ihn nochmal dran. Eine gute Taktik ist es, die Signature *zweimal* im Artikel zu haben, das macht die Leute gluecklich. --------- Liebe Emily: Ich kann eine bestimmte Person in einer anderen Box nicht per Netmail erreichen. Was soll ich tun? 16 --------------------------------------------------------------- Antwort: Null Problemo, setz einen Artikel in eine wichtige, vielgelesene Echoarea: "Das ist fuer Hans Meier. Ich kann ihn nicht per Netmail erreichen, also poste ichs. Bitte ignorieren." So werden tausende Leute ein paar Sekunden verschwenden um deinen Artikel zu lesen und dann zu ignorieren. Das sind dann summiert in etwa 16 Mann-Stunden, aber immer noch besser fuer Dich als nach einer alternativen Route fuer die Netmail zu suchen. Denn bedenke: Wenn du deine Nachricht nicht ueber 20000 andere Rechner verteilst, muesstest Du (schauder) nach einer alternativ-route suchen oder gar die betreffende Person anrufen. Und das kann ein paar MARK kosten, fuer ein 5-Minuten Gespraech! Immer noch besser, 20 Mark anderer Leute zu verschwenden, als 80 Pfennig fuer ne Postkarte oder gar 2 Mark fuer ein Telefongespraech. Die Welt wuerde untergehn, wenn du die Nachricht nicht durchbekommst. Also streue sie so weit wie moeglich! -------- Frage: Was ist mit Test-Artikeln ? Antwort: Wenn man testet, muss man das gesamte Netz testen. Teste niemals in eingeschraenkten Verteilern, wenn Du die ganze Welt erreichen kannst. Selbst wenn Du nur ein neues Signature ausprobieren willst - niemals in einer lokalen Echoarea! Als Subject empfiehlt sich: "Bitte ignorieren", weil solche Artikel immer ignoriert werden, im Gegensatz zu: "Mein Mann verlangt obszoene Dinge von mir im Bett". -------- Frage: Jemand hat geschrieben, dass Jochen Vogel Kanzler ist. Was soll ich tun? Antwort: Sofort die richtige Antwort posten! Sowas muss sofort richtiggestellt werden! Gut, das Du's bemerkt hast. Da Du womoeglich der einzige bist, der die richtige Antwort kennt, solltest Du sie auch sofort allen anderen zuteil werden lassen. Da sowas immens wichtig ist, brauchst Du auch nicht nachzusehen ob schon jemand die Sache klargestellt hat. Natuerlich nicht per Netmail antworten, da alle erfahren muessen das Du der einzige bist, der weiss dass Rita Suessmuth Kanzler ist. -------- Frage: Jemand schrieb: "Antworten per Netmail, ich poste eine 17 --------------------------------------------------------------- Zusammenfassung" Wie reagieren? Antwort: Natuerlich per Echomail-Reply antworten. Netmail ist nur fuer Typen, die nichts interessantes zu sagen haben. Da Deine Artikel sowieso die besten sind, werden sich alle freuen. (Siehe auch Thema "Signatures") -------- Frage: Ich habe Antworten zu einem Artikel von mir gesammelt und wuerde gerne eine Zusammenfassung posten. Was tun? Antwort: Einfach alle Antworten aneinanderhaengen (Unix: cat) und abschicken. Sowas nennt man dann eine Zusammenfassung. Das hat den Vorteil, das keine eventuell wichtige Antwort verloren geht. Das gleiche Verfahren sollte man auch anwenden, wenn man Abstimmungsergebnisse bekannt gibt. -------- Frage: Da war dieser lange Artikel, auf den ich antworten will. Wie mach ich das am besten? Antwort: Kopiere den gesamten Artikel und streue Deine Kommentare irgendwo dazwischen (Wie immer: Posten! Nie Netmail!). Die Leute sind geradezu wild darauf diese gestueckelten Debatten wieder und wieder zu lesen, besonders wenns in Beschimpfungen und "Ist so." -- "Ist nicht so!" uebergeht. -------- Frage: Wie waehle ich die Area in die ich posten will? Antwort: So viele wie moeglich. Je groesser der Leserkreis, desto besser. Dabei muss man aber einiges beachten. Du musst sichergehen, das alle Antworten auch in alle Areas kommen. Falls Du eine wichtige Area vergessen hast, poste den Artikel nochmals! (Das zeigt wie wichtig dein Artikel ist) --------- Frage: Wie waers mit einem Beispiel? Antwort: Gerne. Sagen wir, Du moechtest bekanntgeben dass 10 neue Folgen der Schwarzwaldklinik gedreht wurden. Du meinst, das gehoert nach TV.GER ? - FALSCH. Das interessiert naemlich ne Menge Leute! Verdammt wichtiges Thema. Da es vor allem fuer Hausfrauen interessant ist, gehoerts auch in KOCHEN.GER. Falls dein Rechner Unix faehrt, oder Du einen kennst, nimm auch UNIX.GER. Falls nicht, dann nimm IBM.GER. Vergiss bitte die OS/2-User nicht. Beschraenk Dich aber nicht auf OS2.GER, sondern nimm die internationale OS2. (Schliesslich koennten die 18 --------------------------------------------------------------- Folgen ja ueber Satellit ausgestrahlt werden.) Da es sich um eine Soap-Opera handelt, nimm SOAP-OPERA.GER. Existiert nicht? Dann richte dieses Echo ein! Da in der Serie ein paar Witze vorkommen, vergiss auch nicht JOKES.GER sowie HUMOR. Setz den Artikel in jede Area einzeln und verwende jeweils ein fuer die Area interessantes Subject, da einige Editoren Crosspostings einfach uebergehen - lass Dir das nicht bieten. ---------- Frage: Wie kreiere ich eine neue Area? Antwort: Als erstes schreibe einen Artikel in ebbauser.ger, der die neue Area beschreibt. Diskutier ein bisschen rum und dann starte eine Abstimmung. Sammle die Stimmen etwa 30 Tage lang und vergiss nicht zwischendurch Zusammenfassungen zu posten (s.o.) damit jeder sich ueber doppelte Stimmen oder kaputte Mailer aufregen kann. Das bringt Dir ne Menge Popularitaet ein und ne Menge interessanter Mail. Um die Area auch attraktiv zu machen, such Dir eine schoene Hierarchie aus. Um die Area auch interessant zu machen, verwende interessante Woerter wie "Sex" oder "Auslaender". Dabei spielt's keine Rolle, wofuer die Area eigentlich ist. ---------- Frage: Ich bin z{iehmlich sch^H^H^HSchlechd im Deutsch^M, was soll ich tun? Antwort: Das ist egal. Denn der Inhalt zaehlt, nicht die Form! Auch wenn dein Artikel aussieht wie eine einzige komplexe ASCII-Steuersequenz, werden alle anderen Stunden damit verbringen Deinen Artikel mit zusammengekniffenen Augen zu entziffern und versuchen hinter den Sinn zu kommen! ---------- Frage: Wie waehle ich ein Subject fuer meinen Artikel? Antwort: Halte das Subject kurz und bedeutungslos. Das zwingt die Leute dazu, den Artikel zu lesen um herauszufinden, worum es geht. Daraus resultiert dann eine groessere Leserschaft, denn das Netz ist dazu da, das jeder deinen Artikel liest! Wenn Du auf einen Artikel antwortest, uebernimm das alte Subject, selbst wenn sich das Thema schon zum 10. mal geaendert hat. Falls Du es nicht tust, koennten einige Leute, die ganz heiss auf das 300ste Re: sind, Deinen Artikel ueberspringen! ---------- 19 --------------------------------------------------------------- Frage: In welchem Tonfall soll ich meine Artikel schreiben? Antwort: Sei beleidigend, ueberheblich, gemein und eingebildet! Wenn Du nicht nach jedem dritten Wort ein Faekalausdruck oder eine Beleidigung einflechtest, wird dein Artikel zu sachlich und die Leute beginnen sich zu langweilen. Je wuester Du bist, desto mehr Antworten wirst Du bekommen, was letztendlich das Ziel ist. Das Netz ist dazu da, dich in den Vordergrund zu stellen! ---------- Frage: Meine Editor meldet beim speichern, ich haette eine zu lange Signature und mehr Zitate als Text, was soll ich machen? Antwort: Das ist nur dazu da, damit Du es umgehst und allen Leuten zeigen kannst, dass Du der Crack bist, der den Editor patchen kann. Die Leute werden denken, Du seist das Genie das eh keine Zeit hat, um dumme Artikel zu editieren, also loesche *niemals* eine Zeile des Originalartikels. Falls Du's nicht schaffst, ersetze alle ">" durch irgendwas anderes (am besten Tabs, so das der Artikel total verschmiert wird, was zeigt, was fuer ein cooler Typ Du bist). Die Signature lies einfach per Hand ein. (Zweimal, sicher ist sicher). ---------- Frage: Ich hab im Radio gehoert, das die Russen alle Raketen verschrotten, soll ich das posten? Antwort: Auf jeden Fall! Dein Artikel erreicht die meisten Leute in weniger als einer Woche. Damit ist es geradezu ideal fuer solche Neuigkeiten die schnell verbreitet werden muessen. Da Du wahrscheinlich der einzige bist, der es erfahren hat, poste es so schnell wie moeglich. ---------- Frage: Ich kenn diesen tollen Witz. Pass auf: Kommt ein Ostfriese ... Antwort: Ah, ja. Nie gehoert. Poste ihn so schnell wie moeglich, aber erzaehl ihn mir bloss nicht. ----------- Frage: Wie ist das, wenn ich irgendwelche Fragen habe? Wann soll ich sie posten? Antwort: Immer. Es erspart Dir ne Menge Zeit. Wenn Du jedesmal im Handbuch nachsehen muesstest oder jemanden direkt fragen, wenn Du wissen willst, wie man sich das Directory anzeigen 20 --------------------------------------------------------------- laesst, koenntest Du gleich einpacken. ----------- Frage: Wie erkenne ich eine lohnende Area? Antwort: An der Menge der Artikel. Jede Area, die weniger als 20 Artikel pro Tag hat, ist es nicht wert beachtet zu werden. ----------- Frage: Liebe Emily, ich habe einen persoenlichen Streit mit jemandem im Netz. Ich habe alles versucht, mich bei seinem Sysop beschwert, ihm X11R3 per Netmail geschickt, ihn im Netz gebrandmarkt und seinen Boss angerufen, damit er ihn feuert. Das hat alles nichts genutzt, was soll ich jetzt noch machen? Antwort: Schicks an die Presse. Die Reporter werden Dich verstehen und begierig sein, auch alles zu drucken. Sie verstehen es, die ganze Sache objektiv und fehlerfrei in rhetorisch einwandfreiem Stil darzustellen. Da die Presse nie sensationslustig oder ruecksichtslos ist, solltest Du soviel an Rassismus, Sexismus und Brutalitaet untermischen wie irgend moeglich. Das wird dich natuerlich sehr bekannt machen, so dass alle Leute jeden Tag darauf warten, einen Artikel von Dir zu sehen. -------------- Frage: Jemand hat mir per Netmail gestanden, das er Masochist ist, was soll ich jetzt tun? Antwort: Sofort die Netmail posten! Was meinst Du wohl warum BILD so beliebt ist? -------------- Frage: What does foobar stand for? Antwort: It stands for you, dear. [Originaltext: looking!brad (Brad Templeton) Update: 3.9.89 spaf@cs.purdue.edu (Gene Spafford) Deutsch: udo@watzman (Udo Klimaschewski) <5-Okt-89> Fido-Adaption: andy kreuzer @ 2:246/60 july '92] 21 --------------------------------------------------------------- Begriffserklaerungen Fido hat, wie sollte es anders sein, im Laufe der Zeit eine eigene Sprache entwickelt, die fuer Anfaenger oft nicht ganz einfach zu verstehen ist. Im folgenden deshalb ein paar 'Fachbegriffe' mit denen Neulinge erfahrungsgemaess des oefteren nichts anzufangen wissen. 22 --------------------------------------------------------------- * *C -- abgekuerzte Schreibweise fuer die diversen Coordinators des FidoNet. NC (NetworkCoordinator), RC (RegionCoordinator), ZC (ZoneCoordinator), IC (InternationalCoordinator). Ihre Aufgaben und Befugnisse sind in der Policy definiert. *EC --- abgekuerzte Schreibweise fuer die diversen EchomailCoordinators. NEC, REC, ZEC. Aufgaben und Befugnisse sind in der Echopolicy geregelt. @ - der 'Klammeraffe' wird als (engl.) 'at' gelesen. Er wird haeufig bei Adress- oder Domainangaben verwendet und kann - je nach Zusammenhang - mit 'in', 'bei' oder 'von' uebersetzt werden. 3d / 4d Adresse --------------- eine normale Adresse besteht aus mindestens 3 Teilen. Naemlich Zone:Network/Node. Sofern noch eine Pointnummer dazukommt, spricht man von 4d (4-dimensionaler) Adressierung. Der Ueberwiegende Teil der heute verwendeten Software beherrscht 4d-Adressierung. 23 --------------------------------------------------------------- A Adresse ------- eine Adresse setzt sich zusammen aus Zone, Network, Node und ggf. Point. Meistens kann man anhand des Network auch auf die Region schliessen, dies muss aber nicht immer der Fall sein. Beispiel fuer eine Adresse: 2:246/60.0 | | | | | | | +----- Point (0 = Boss) | | +------- Node | +----------- Network (die ersten beiden Ziffern = Region) +-------------- Zone Zu beachten ist die Form mit ' : / . ' AKA --- Abkuerzung fuer 'also known as' (auch bekannt als). Damit werden normalerweise weitere Adressen eines Systems bezeichnet. 24 --------------------------------------------------------------- B Backbone -------- (Rueckgrat); Das System, auf dem, innerhalb eines bestimmten Bereiches, die Echomail zentral zusammenlaeuft. Also praktisch der 'Hauptechomailserver'. BackBoneRing (BBR) ------------------ Aehnlich dem Backbone, nur dass bei dieser Topologie die Echo- mail auf mehreren Hauptsystemen zusammenlaeuft, und zwischen diesen ausgetauscht wird. Also eine Art 'Zusammenschluss mehrerer kleiner Backbones'. Bombing Run ----------- Geroutete Carbon Copies an eine Vielzahl von Empfaengern oder direkte Netmail'bombardements' von einem Node an einen anderen. Bombing Runs werden in der Regel als excessively annoying behaviour empfunden, und koennen fuer den absendenden Node zum Ausschluss aus dem Fidonet fuehren. Boss (BossSystem) ----------------- ein Boss ist ein Node mit Points. 25 --------------------------------------------------------------- C Carbon Copy (CC:) ----------------- Automatisches Verteilen einer Netmail an mehrere Empfaenger. Damit muss eine Netmail, die an verschiedene Empfaenger gehen soll, nur einmal geschrieben werden und jeder Empfaenger erhaelt ein genaues Duplikat des Originals. (carbon copy = Durchschlag). CM -- Continous Mail. Ein Nodelist-Flag. Zeigt an, dass das System in der Lage ist, 24 Stunden am Tag Mail anzunehmen. (CM bedeuted nicht Crashmail und steht mit Crashmail auch nur indirekt in Zusammenhang.) Complaint (formal c., official c.) ---------------------------------- offizielle Beschwerde gegen einen anderen Node, wenn dieser gegen die Policy verstossen hat, bzw. wenn sein Benehmen als 'excessively annoying' empfunden wurde. Crash (Crashmail) ----------------- ist Netmail, die direkt an den Empfaenger gesendet wird. Vorteil: schnell, sicher. Nachteil: teuer. Crossposting (X-posting, XC:) ----------------------------- Automatisches Verteilen einer Nachricht in mehreren Areas. Sollte nur sehr sparsam verwendet werden, da unnoetige XC:'s in der Regel Unmut bei den Empfaengern hervorrufen. 26 --------------------------------------------------------------- D Downlink -------- System, an das Msgs weitergeleitet und von dem Msgs geschickt werden. Points sind zwar eigentlich Downlinks, werden aber selten so bezeichnet. 27 --------------------------------------------------------------- E Echomail -------- sind oeffentliche Nachrichten, die in sog. Echomail-Areas ausgetauscht werden und fuer jeden Bezieher dieser Area lesbar sind. Echopolicy (Echopol, EP1) ------------------------- die Echopolicy (derzeit aktuell v.1) regelt alles, was mit Echomail zu tun hat. Sie ergaenzt die Worldpolicy. EMSI ---- Elektronic Mail Standard Identification. Ein Verfahren, mit dem Mailer untereinander die Informationen austauschen, die zum Aufbau einer Session noetig sind. Excessively annoying behaviour ------------------------------ uebermaessig stoerendes Benehmen anderen Nodes gegenueber. Kann zum Ausschluss aus dem FidoNet fuehren. Excommunication --------------- Ausschluss eines Nodes aus dem FidoNet aufgrund eines Verstosses gegen die Policy. 28 --------------------------------------------------------------- F Fakenet ------- ein Fakenet ist eine nach Fido-Struktur aufgebaute Adresse, die ein Boss fuer seine Points verwendet, sofern die verwendete Software keine 4d-Adressierung beherrscht. FAQ --- Frequently asked questions. Fragen, die immer wieder gestellt werden, werden mit den Antworten in einem Text zusammengefasst. Dieser wird dann regelmaessig veroeffentlicht. FidoNet ------- ein Zusammenschluss von derzeit etwa 18.000 Nodes, die untereinander meist in hierarchischer Topologie Netmail und Echomail austauschen und dadurch weltweit Kontakte und Informationsaustausch zwischen Usern ermoeglichen. Die Zahl der ueber FidoNet erreichbaren User ist nicht einmal annaeherungsweise schaetzbar, da die meisten Nodes Mailboxen betreiben, deren Useranzahl hoechst unterschiedlich ist, und da es ungezaehlte Gateways in sehr viele andere Netze gibt. FidoNews / Fnews ---------------- Die 'Fido-Zeitung' (in englischer Sprache). Erscheint woechentlich und beinhaltet Beitraege zu allen moeglichen Themen. Die Themen sind nicht zwangslaeufig auf Fido beschraenkt. Einfach mal reinschauen. Flame ----- Nachricht mit beleidigendem Inhalt. Koennen, wenn sie in einer Echomail-Area geschrieben werden, zum Ausschluss aus der Area fuehren. Sollten auch in Netmail vermieden werden. (einfachstes Hausmittel zur Vermeidung: langsam bis Hundertausend zaehlen, wenn die Wut danach noch nicht verraucht ist, erstmal drueber schlafen.) FOSSIL ------ Fido/Opus/SEAdog Standard Interface Layer; Low-Level Treiber fuer die serielle Schnittstelle. Wird von nahezu allen (DOS-)Mailern benoetigt. Gaengige Fossils: X00.SYS und BNU.COM 29 --------------------------------------------------------------- FSC --- Vorschlaege fuer technische Verfahrensweisen. Vorstufe zum FTS. Kann von jedem erstellt werden. Werden auch oft schon verwendet, bevor ein FSC zum FTS gemacht wird, da es sich dabei meist um einen sehr langwierigen Prozess handelt. Stellt allerdings keine 'Normung' wie die FTS dar. FTS --- FidoNet Technical Standard. Legen verbindlich die technischen Anforderungen an Fido-Software fest. Werden vom FTSC in Kraft gesetzt. FTSC ---- FidoNet Technical Standard Comitee. Setzt sich zusammen aus Programmierern von FidoNet-Software. Verabschiedt FTS' und nimmt FSC's entgegen. 30 --------------------------------------------------------------- G Gateway ------- Uebergang von einem Netz in ein anderes (z.B. FidoNet <-> MausNet). Naeheres zu Gateways kann dem 'GATeway Orientierungs Ratgeber' von Michael Keukert entnommen werden, der als 'GATOR??.*' in vielen Boxen zu finden ist. Groupmail --------- ein Konzept der Echomailverteilung, bei dem die einzelnen Nachrichten zuerst an einen Moderator geschickt werden, der sie dann selektiert und ausgewaehlte Nachrichten in die Area einspeist. Die Einfuehrung von Groupmail ist im FidoNet bisher aus verschiedenen Gruenden bereits mehrmals gescheitert. 31 --------------------------------------------------------------- H Host ---- die oberste Ebene in einem Network. Nimmt Netmail fuer das Network an und leitet sie an die entsprechenden Hubs weiter. Hub --- ein Hub ist die naechste Ebene in der Struktur des FidoNet. An einen Hub sind mehrere Nodes angeschlossen, er uebernimmt fuer die angeschlossenen Nodes die Aufgaben eines Netmail-Verteilers. 32 --------------------------------------------------------------- I I-GATE (I/O-Gate) ---------------- Regional Inbound Gateway; zentrale Stelle fuer den Austausch von Netmail mit anderen Regions. Netmail fuer andere Regions wird also ans eigene I-GATE geroutet von dort an die I-GATES der verschiedenen Regions uebertragen. Die Benutzung von IGATES ist natuerlich optional. IMHO ---- Abkuerzung fuer 'in my humbly opinion' (meiner bescheidenen meinung nach) oder auch 'in my honest opinion' (meiner ehrlichen meinung nach). 33 --------------------------------------------------------------- J 34 --------------------------------------------------------------- K Kludgelines (Kludges) ---------------------- Optionale Steuer-/Verarbeitungsanweisungen im Messagetext, die noetig wurden, um neue Moeglichkeiten nutzen zu koennen, die im urspruenglichen Format einer Message nicht beruecksichtigt waren. (z.B. FMPT, TOPT, CHRS, ...) 35 --------------------------------------------------------------- L 36 --------------------------------------------------------------- M Magicnames (Magic) ------------------ ein Magicname ist ein einfach zu merkender Name, der bei einem Request verwendet werden kann um ein bestimmtes File anzufordern. Die gaengigsten Magics sind 'FILES' und 'NEW'oder 'NEWFILES'. mit 'FILES' erhaelt man bei den meisten Systemen eine Liste aller Requestbaren Dateien, 'NEWFILES' bringt normalerweise eine Liste aller neuen Dateien, die beim Zielsystem verfuegbar sind. Die Magics werden vom jeweiligen Sysop vergeben und sind (bis auf obige Ausnahmen, die einen Quasi-Standard darstellen) sehr unterschiedlich. Allerdings ist kein Sysop verpflichtet, Magics einzurichten. Mailer ------ ein Mailer ist ein Programm, das es dem Benutzer ermoeglicht, mit anderen Mailern automatisch Verbindung aufzunehmen und Nachrichten und/oder Files auszutauschen. Gaengige Mailer sind zur Zeit: Binkley Term, FrontDoor, D'Bridge, Trapdoor, Yuppie. Mailprocessor (Echomailprocessor, Tosser) ----------------------------------------- Sortiert die neu angekommenen Messages in die Messagebase (tossen) und bereitet die eigenen Messages zum Versenden vor (scannen). Derzeit verbreitete Tosser: Scantoss, Tosscan, Imail, Fmail, Fastecho, u.v.a. Mail-Only (MO) -------------- Mail-Only Systeme sind Nodes, die keine Mailbox betreiben, sondern nur aus einem Mailer bestehen. Anrufe von Online-Usern bei solchen Systemen sind deshalb zwecklos. Moderator --------- Achtet darauf, dass in 'seiner' Echomail-Area die Rules eingehalten werden. Bei Verstoessen kann er den Ausschluss des betreffenden Nodes von der Area veranlassen. 37 --------------------------------------------------------------- N Netmail (Matrix) ---------------- Netmails sind nicht-oeffentliche Nachrichten die von einem User an einen anderen gerichtet ist. Sie ist nicht privat, da jeder Node, der die Netmail routet, sie theoretisch lesen kann. Network (Net) ------------- ein Network ist ein Zusammenschluss von Nodes. Gemaess Policy sollte ein Network einen bestimmten geographischen Bereich abdecken. Jedes Network besteht aus einem Host, Hubs je nach Bedarf, und einer unterschiedlichen Anzahl von Nodes. In Deutschland gibt es derzeit etwa 15 Networks. Node ---- ein Node ist unterste Ebene in der Struktur des FidoNet. Points eines Node sind zwar von der Art der Adressierung noch unter dem Node einzuordnen, jedoch sind sie nicht Bestandteil des FidoNet, sondern, ebenso wie User, Teilnehmer. Nodelist -------- die Nodelist ist das 'Telefonbuch' des FidoNet. In ihr sind die Telefonnummern und FidoNet-Adressen aller Nodes weltweit aufgefuehrt. Die Nodelist (oder ein Auszug daraus) wird vom Mailern benoetigt, um mit anderen Systemen Kontakt aufnehmen zu koennen. Nodelisteintraege: Mar. 90 ~ 7.000 Jan. 92 ~14.000 Okt. 92 ~19.000 Jan. 93 ~21.500 38 --------------------------------------------------------------- O Offline Reader (QWK-Reader) -------------- sind Programme, die es einem Onlineuser ermoeglichen, sich Messages aus den verfuegbaren Areas online zu komprimieren und anschliessend zu uebertragen, sowie von ihm geschriebene Messages an die Box zu schicken. Vorteil: Installations eines Points ist nicht noetig. Nachteil: laengere Onlinezeit, Messages sind evtl. unvollstaendig Off Topic --------- eine Nachricht oder ein Teil einer Nachricht, die vom Thema her nicht in die Area passt, in die sie geschrieben wurde. 39 --------------------------------------------------------------- P Policy (Worldpolicy, P4) ------------------------ die Policy (derzeit aktuell v. 4.07) stellt quasi die 'Satzung' des FidoNet dar. Point ----- ein Point ist ein User, der sich seine Nachrichten mit Hilfe eines Mailers von seinem Boss abholt und sie zuhause in Ruhe liest und beantwortet. Die Bezeichnung 'Point' kommt von der Art der Adressierung. Er bekommt eine eigene Pointnummer, die, getrennt durch einen Punkt, an die Adresse des Boss gehaengt wird. Poll (pollen) ------------- ist der automatische Austausch von Nachrichten. Die Nachrichten liegen (meist in komprimierter Form) beim Zielsystem zur Abholung bereit ('auf hold'). 40 --------------------------------------------------------------- Q 41 --------------------------------------------------------------- R Region ------ eine Region ist in Europa i.d.R. identisch mit einem Staat. Sie besteht normalerweise aus mehreren Networks. Deutschland ist Region 24. Reply ----- ist eine Antwort auf eine Nachricht. (Echo- oder Netmail-Reply) Request (Freq, Filerequest) --------------------------- ein Filerequest ist ein Download mit Hilfe eines Mailers. Der Filerequest ermoeglicht es, ein File bei einem anderen System downzuloaden, ohne sich in die Box einloggen zu muessen. Das Zielsystem muss allerdings Requests erlauben, was nicht bei allen Systemen der Fall ist. Routen ------ nennt man das Versenden von Netmail, wenn sie nicht direkt zum Empfaenger geschickt wird, sondern ueber Zwischenstationen geht. Vorteil des Routens: es kostet den Absender weniger als Crashmail. Nachteil: es dauert laenger, Netmail kann verloren gehen, andere Sysops koennen die Netmail lesen. RTFM ---- Abkuerzung fuer 'read the fucking manual'. Eine nicht unbedingt boese gemeinte Aufforderung, im Handbuch nachzulesen. Rules ----- die Regeln, die fuer fast alle Echomail-Areas existieren und an die sich jeder zu halten hat, der in einer Area schreiben will. Sie werden vom jeweiligen Moderator aufgestellt. 42 --------------------------------------------------------------- S Smiley ------ gebraeuchliche Mittel zur Verdeutlichung von Ironie, Sarkasmus, Enttaeuschung, usw. Die gebraeuchlichsten: :-) und :-( (Zum Lesen den Kopf um 90 Grad nach links neigen). Existieren in den verschiedensten Variationen. Signature --------- aus den uucp-Netzen stammende 'Unterschrift' unter den eigenen Nachrichten, oft mehrere Zeilen lang. Signatures sind im FidoNet nicht gern gesehen (in manchen Areas sogar explizit verboten), da hier die Originline die Aufgabe der Signature erfuellt. 43 --------------------------------------------------------------- T Thread ------ Bezeichnung fuer eine Reihe von Msgs zu einem bestimmten Thema. Tossen ------ Einsortieren von neuen Messages in die Messagebase. Wird vom Mailprocessor durchgefuehrt. 44 --------------------------------------------------------------- U Uplink ------ System von dem Messages abgeholt werden und an das die eigenen Messages geschickt werden. Bei Points ist Uplink synonym zu Boss. 45 --------------------------------------------------------------- V 46 --------------------------------------------------------------- W 47 --------------------------------------------------------------- X 48 --------------------------------------------------------------- Y 49 --------------------------------------------------------------- Z ZCC --- Zone Coordinator Council. Oberstes 'Gremium' des FidoNet, besteht aus den 6 ZC's und dem IC. ZMH (Zone Mailing Hour) ----------------------- ist die Zeit, in der jeder Fido-Node fuer Anrufe anderer Nodes offenstehen muss. Waehrend dieser Zeit duerfen keine User in der Box zugelassen werden. Ausserdem darf kein Filerequest und kein Echomailaustausch stattfinden. Die ZMH ist exklusiv fuer den Austausch von Netmail reserviert. Sie dauert in Europa von 2:30 - 3:30 GMT (entspricht 3:30 - 4:30 Mitteleuropaeischer Zeit, bzw. 4:30 - 5:30 Mitteleuropaeischer Sommerzeit) Zone ---- im FidoNet gibt es derzeit sechs Zonen. Zone 1: Nordamerika Zone 2: Europa Zone 3: Ozeanien Zone 4: Lateinamerika Zone 5: Afrika Zone 6: Asien Eine Adresse mit einer groesseren Zonennummer gehoert nicht zum FidoNet, sondern in eines der unzaehligen Netze, die auf Fido-Technik basieren. Zonegate -------- ein Zonegate ist die zentrale Stelle, die fuer eine Zone den Netmailaustausch mit anderen Zonen (ueber deren Zonegate) erledigt. 50 --------------------------------------------------------------- Und wie funktioniert das ganze? Schoen zu wissen, was die Begriffe bedeuten, aber was nutzt das, wenn man nicht weiss, wie Fido funktioniert? Also versuch ich hier, mal nen Abriss zu geben. Vielleicht wird's was. Wie Tom Jennings oben bereits erwaehnte, gab es im Fido am Anfang eine festgelegte Stunde, zu der jeder Mailer empfangsbereit sein musste. Die gibt es auch heute noch. Obwohl es manchem wie ein Anachronismus vorkommen mag, hat diese Stunde (die ZMH) doch noch ihre Berechtigung. Es gibt naemlich immer noch Laender, in denen sich die Telefongebuehren nicht nach den zustande gekommenen Verbindungen berechnen. Dort wird die Gebuehr teilweise schon dann faellig, wenn gewaehlt wird. Unabhaengig davon, ob eine Verbindung zustande kam oder nicht. Um es aber weltweit jedem System zu ermoeglichen, andere Systeme mit einer relativ grossen Wahrscheinlichkeit erreichen zu koennen, sind alle Fido-Nodes verpflichtet, waehrend dieser ZMH weder Echomail- noch Filetransfer zuzulassen, sowie eine evtl. vorhandene Mailbox fuer ihre User zu sperren. Damit waere schon der erste Aspekt von Fido abgehandelt. Netmail kann also waehrend der ZMH direkt an den Empfaenger geschickt werden. Aufgrund der Kostenstruktur in Deutschland hat diese Methode bei uns allerdings keine grosse Bedeutung mehr. Netmail wird im Regelfall entweder sofort direkt an den Empfaenger geschickt (crash), oder eben geroutet. Was ist aber jetzt dieses ominoese Routing? Routing an sich bedeutet nichts anderes, als dass die Netmail von einem Node zum naechsten geschickt wird, bis sie beim Empfaenger angekommen ist. Es ist sicher leicht einzusehen, dass das ohne eine gewisse Organisation nicht geht. Diese Organisation geschieht im Fido durch eine baumartige Topologie. 51 --------------------------------------------------------------- Host | |--------------------|--------------------| | | | | | | | | | Hub A Hub B Hub C | | | |------|------| |------|------| |------|------| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Node Node Node Node Node Node Node Node Node X Y Z Wenn also nun Node X eine geroutete Netmail an Node Z schickt, wird diese vom Node zum Hub geschickt, der sie an den Host weiterleitet. Der Host weiss nun, dass Node Z unter Hub C haengt und schickt sie beim naechsten Poll von Hub C an diesen mit. Hub C leitet sie wiederum weiter an Node Z, der bei ihm pollt. Eine Netmail, die an andere Nets/Regions/Zones geht, wird ebenfalls nach diesem Schema geroutet. Anzumerken bleibt lediglich noch, dass es natuerlich auch beliebig Querverbindungen geben kann (und tatsaechlich gibt), die nach Absprache auch benutzt werden koennen. Wenn z.B. Node X und Node Z eine bestehende Verbindung zu Node Y haben, ist es u.U. sinnvoll, die Netmail ueber diesen zu routen, da dieser Weg kuerzer ist. Es ist praktisch nicht moeglich (und auch nicht beabsichtigt) ein umfassendes Routing-Schema fuer die Region zu entwerfen. Ich hoffe aber, dass das Prinzip aus obigem Beispiel deutlich wurde. Der zweite Faktor, der moeglicherweise der Klaerung bedarf, ist Echomail. Echomail ist, wie schon erwaehnt, oeffentliche Mail in verschiedenen, nach Themen geordneten Areas. Auch hier gilt im Prinzip das fuer Netmail gesagte, allerdings muessen Host und Hub, die die Netmail weiterleiten, nicht gleichzeitig auch der 'Lieferant' fuer Echomail sein. Grundsaetzlich ist jeder Node frei in seiner Entscheidung, von wem er welche Echomail-Areas beziehen will. Wenn wir von der oben stehenden Skizze ausgehen, wird eine Echomail, die bei Node X geschrieben wurde, an Hub A geschickt, der sie dann an alle angeschlossenen Nodes (natuerlich auch an 52 --------------------------------------------------------------- den Host) weiterleitet. Voraussetzung hierbei ist allerdings, dass der betreffende Node die Area auch bezieht. (Im Fido gibt es, im Gegensatz zu anderen Netzen) keine Areas, die bezogen werden muessen. Jeder Node bezieht also nur die, deren Inhalt ihn interessiert. Jeder Node verteilt also jede Echomail, die sein System erreicht, an alle an diese Area angeschlossenen Nodes, die bei ihm diese Area pollen oder bei denen er diese Area pollt. 53 --------------------------------------------------------------- Fragen, die immer wieder gestellt werden F: Welche Rechte und Pflichten habe ich als User im Fidonet? A: Keine. Fidonet ist ein Netz das per Definition nur aus Nodes besteht. Das heisst im Klartext, dass User und Points fuer Fidonet, 'rechtlich' gesehen, nicht existieren. Daraus ergibt sich wiederum, dass ein User/Point soviel oder sowenig Rechte hat, wie er vom jeweiligen Node zugestanden bekommt. Ursache fuer diese, auf den ersten Blick recht ungewoehnliche Regelung ist, dass jeder Node fuer alle Nachrichten, die ueber sein System ins Fidonet kommen, gegenueber Fidonet die Verantwortung traegt. Dies ist nicht mit der tatsaechlichen (evtl. strafrechtlichen) Verantwortung zu verwechseln. Diese richtet sich selbstverstaendlich nach den geltenden Gesetzen. F: Wozu dient Fidonet eigentlich? A: Fidonet wurde gegruendet, um mit Gleichgesinnten Nachrichten austauschen zu koennen. In der Anfangszeit beschraenkte sich das lediglich auf Netmail. Erst spaeter kam Echomail hinzu, die heute de facto den Hauptbestandteil von Fidonet ausmacht. Der Hauptnutzen wird also heute praktisch aus dem Austausch von Echomail zu den verschiedensten Themen gezogen. Trotzdem werden aber natuerlich viele Freundschaften (manchmal auch Feindschaften) auf Netmailbasis (weiter)gepflegt. F: Wie ist das mit der Verteilung von Programmen ueber Fidonet eigentlich? A: Eine Verteilung von Programmen hat mit Fidonet absolut nichts zu tun. Die Files, die zwischen vielen Fido-Boxen (in sog. File-Echos) ausgetauscht werden, betreffen FidoNet nicht im Geringsten. Sie sind praktisch das 'Privatvergnuegen' der jeweiligen Sysops. F: Kann ich bei einer Fido-Box Files requesten, ohne direkt bei dieser Box anrufen zu muessen? A: Theoretisch ja, in der Praxis aber wohl nur sehr selten. Dazu waere es naemlich noetig, die Filerequest-Msg an das Zielsystem zu routen (das geht problemlos) und das gewuenschte File dann von Box zu Box bis zu deinem Bossnode zurueckzurouten. Und hier taucht das eigentliche Problem auf, da wohl nur die wenigsten Nodes damit einverstanden sein werden, fuer irgendjemanden, den sie nicht mal kennen, etliche Megabyte Files (soviele wuerden es mit Sicherheit, wenn man es erlauben wuerde) auf seine Kosten abzuholen und fuer einen 54 --------------------------------------------------------------- Einzelnen quer durch Deutschland (oder die Welt) von System zu System weiterzuleiten. Die Kosten dafuer waeren insgesamt auch um ein Vielfaches hoeher als bei einem direkten Filerequest. Es bleibt Dir also nur der direkte Anruf bei der betreffenden Box. F: Was hat dann ein Filerequest ueberhaupt fuer Vorteile? Da kann ich das File doch genauso gut gleich normal downloaden. A: Eigentlich schon. Nur gibt's da doch ein paar kleine Unterschiede: Bei einem normalen Download musst du dich erst in die Box einloggen, dich bis zu dem entsprechenden Download-Menue durchkaempfen, um dann eventuell feststellen zu muessen, dass ein Download nur fuer eingetragene User erlaubt ist. Also Userantrag ausfuellen, ein paar Tage warten, bis er bearbeitet ist, dann nochmal anrufen und hoffen dass alles klappt. Bei einem Request hingegen wird die gesamte Prozedur die mit dem Holen des Files zusammenhaengt, vom Mailer automatisch und ggf. auch unbeaufsichtigt durchgefuehrt. Das ist zwar keine Garantie, dass du bei dem Node das gewuenschte File auch bekommst, aber immerhin ist die Onlinezeit um einiges kuerzer als beim normalen Download. F: Was sollte ich beachten, wenn ich Nachrichten im Fido schreiben will? A: Als erstes solltest Du Dir immer die Frage stellen, ob die Nachricht, die Du schreiben willst, fuer viele Leser interessant ist, oder ob Du nur eine bestimmte Person ansprechen willst. Im zweiten Fall benutze dazu Netmail, damit nicht tausende von Leuten fuer die von Dir geschriebene Nachricht bezahlen muessen. Wenn Du zu dem Schluss kommst, dass moeglichst viele in den Genuss Deiner Nachricht kommen sollen, ueberleg Dir, in welche Area die Nachricht passt. Eine Nachricht in der falschen Area erreicht nicht den von Dir gewuenschten Empfaengerkreis und ruft in der Regel nur Unmut hervor. (Ausserdem in vielen Faellen eine Verwarnung oder zumindest einen Hinweis durch den jeweiligen Moderator). F: Warum sind Nachrichten mit kommerziellem Inhalt im Fido nicht erlaubt? A: Fido ist ein Hobbynetz, das von den Sysops aus deren eigenen Taschen finanziert wird. Aus diesem Grund weigert sich Fido als kostenloses Transportmedium fuer Anzeigen und Werbung von Firmen zu dienen. F: Aber wenn nun eine Firma etwas bezahlt um ihre Werbung ins FidoNet schicken zu koennen? 55 --------------------------------------------------------------- A: Es ist schlicht und ergreifend nicht moeglich, fuer Nachrichten ins Fido eine angemessene Entschaedigung zu leisten. Selbst wenn die Firma dem Node, bei dem sie die Werbung schreibt, etwas bezahlen wuerde, muessten tausende von Systemen fuer den Erhalt dieser (unerwuenschten) Nachricht mit ihrem eigenen Geld bezahlen. Das Schreiben einer Nachricht kostet wenig Geld. Teuer ist das Verteilen. Und verteilt wird eben auf Kosten derer, die das ganze schlicht als Hobby betreiben. F: Warum sind Umlaute im Fido nicht erlaubt? A: Weil bisher noch kein von allen Systemen unterstuetzter Standard bezueglich der Behandlung von Umlauten existiert. Das bedeutet, dass Nachrichten mit Umlauten, die z.B. auf einem DOS-PC geschrieben wurden, auf einer Unix-Maschine nicht unbedingt angenehm zu lesen sind. F: Warum sind verschluesselte Netmails im Fido nicht erlaubt? A: Unter bestimmten Voraussetzungen sind solche Netmails durchaus erlaubt. Es bedarf dazu lediglich der vorherigen Zustimmung aller Nodes, die am Routing der Netmail beteiligt sind. Liegt diese nicht vor, muessen Netmails in einem Format verschickt werden, das es jedem Sysop ermoeglicht, sie ohne weitere Hilfsmittel in einem normalen Editor lesen zu koennen. Der Grund hierfuer ist, dass es im Fido jedem Node ermoeglicht werden muss, alle Nachrichten, die ueber sein System gehen, lesen zu koennen, um einen eventuellen Missbrauch seines Systems erkennen zu koennen. Unter Missbrauch faellt sowohl ein verdecktes Filerouting z.b. durch uuencoded Msgs, als auch Nachrichten mit kommerziellem oder strafrechtlich relevantem Inhalt. FidoNet ist KEIN Transportmedium fuer PRIVATE Nachrichten, es bietet mit Netmails lediglich die Moeglichkeit, Nachrichten zu transportieren, die nur fuer einen sehr begrenzten Personenkreis (normalerweise eine Einzelperson) von Interesse ist. Wer damit nicht einverstanden ist, soll entweder Fido meiden, oder seine privaten Nachrichten direkt an den Empfaenger schicken. (Am besten per Post oder Fax.) F: Wie sieht's mit Vorstellungen und Testmessages aus? A: Unterschiedlich. Vorstellungen sind in einigen Areas durchaus ueblich, in anderen wiederum verpoent. Grundsaetzlich laesst es sich wohl so zusammenfassen: Je mehr eine Area technisch orientiert ist, umso weniger gebraeuchlich sind Vorstellungen. Etwas anders verhaelt es sich mit Testmessages. Sie sind grundsaetzlich in ueberregionalen Areas unerwuenscht. 56 --------------------------------------------------------------- Frag Deinen Boss, er kann dir sicher eine lokale Area nennen, die Du fuer Testzwecke benutzen kannst. F: Ich interessiere mich stark fuer gelbgruene Luftballons, habe aber leider keine Area zu dem Thema gefunden. Jetzt will ich selbst eine gruenden. Wie kann ich das machen? A: Als erstes solltest Du Dich erkundigen, ob andere auch Interesse an diesem Thema haben. Wenn das der Fall ist und wirklich keine Area existiert (Dein Boss sollte dazu notfalls beim REC nachfragen), bitte Deinen Boss, die Area auf seinem System einzurichten. Anschliessend teile den anderen Interessenten mit, dass es jetzt die Area 'LUFTBALLON.GER' bei deinem Boss zu beziehen gibt. Wenn das Interesse gross genug ist, wird die vorhandene Nachfrage die Area quasi automatisch verbreiten. 57 --------------------------------------------------------------- Ein bisschen Technik 58 --------------------------------------------------------------- Was steckt in einer Message drin? [rev.3, oktober 1992] Was steckt eigentlich in so 'ner Message alles drin?? Absender, Empfaenger, Betreff usw. stehen im MsgHeader (zum Teil hexadezimal codiert) und sollen hier unberuecksichtigt bleiben. Wer sich genauer dafuer interessiert, kommt um das Studium der entsprechenden FTS's sowie FSC's nicht rum. Sichtbare Lines: AREA: (E) Der erste Eintrag im Textteil einer Echomail ist der 'AREA:' Eintrag, hinter dem unmittelbar der Name des Echos folgt (z.B. AREA:FIDOGUIDE.GER). Der Echomailprocessor sortiert die verschiedenen Msgs anhand dieses Eintrags in die richtige Area. Nachdem die Msg importiert ist, wird der AREA: Eintrag normalerweise nicht mehr im Editor zu sehen sein (da normalerweise vom Tosser entfernt). Tearline (E) besteht aus 3 dashes ('-') und kann ausserdem Angaben zur Software enthalten, die diese Msg verarbeitet hat. Die Tearline darf 35 Zeichen nicht ueberschreiten, besser ist es, sie unter 25 Zeichen zu halten. Die Tearline steht unmittelbar vor der Originline. Originline (E) besteht aus '* Origin: (Adresse)' und darf eine Maximallaenge von 79 Zeichen nicht ueberschreiten. $EEN-BY (E) wird eigentlich mit einem 'S' geschrieben. Allerdings gibt es immer noch Mailprozessoren, die eine Msg beim Importieren nach dem Auftreten einer $EEN-BY line abschneiden. Deshalb sollte sie nicht mitgequotet werden. Wenn ein Quote der $EEN-BY unerlaesslich ist, sollte sie abgewandelt werden. In den $EEN-BY's werden die Systeme aufgefuehrt, die diese Msg erhalten haben. Allerdings ist diese Auflistung aus technischen Gruenden praktisch nie vollstaendig. 59 --------------------------------------------------------------- Unsichtbare Lines: Alle unsichtbaren Eintraege werden durch die Verwendung von Ctrl-A (0x01) vor dem Eintrag quasi versteckt. Man spricht deshalb auch von hidden lines. Oft werden diese Eintraege auch als 'kludge-lines' bezeichnet. ^ACHARSET: oder ^ACHRS: (E/N) Gibt an, welcher Zeichensatz zum Erstellen der Msg verwendet wurde. ^AEID: (E) wird zum Dupechecking (also zum Auffinden von doppelten Msgs) verwendet. ^AFMPT (N) Zeigt an, dass die Msg von einem Pointsystem kommt. ^AINTL (N) Wird eigentlich nur bei interzonalen Netmails gebraucht. Besteht aus der Zieladresse und der Absenderadresse im 3d-Format und ermoeglicht es der Software, die Msg richtig ans Ziel zu bringen. ^AMSGID: (E/N) Wird zum Dupechecking und zur Verkettung verwendet. ^APATH: (E) Die Pathline enthaelt alle Systeme ueber die die Msg geroutet wurde, soweit die bei den verschiedenen Systemen verwendete Software die Pathline unterstuetzt. Es laesst sich damit also der Weg, den die Msg nahm, nachverfolgen. Allerdings ist der Path immer 2d, das heisst, es fehlen die Zoneangaben. ^APID: (E/N) Die Product-ID gibt Auskunft ueber die zum Erstellen oder Bearbeiten der Msg verwendete Software. 60 --------------------------------------------------------------- ^AREPLY: (E/N) Wird bei Antworten auf eine Msg erzeugt und besteht aus der Msgid der Ursprungsmsg. Damit ist es moeglich, eine Verkettung nach FSC-9 durchzufuehren, die das Auffinden der urspruenglichen Msg erleichtert. ^ARESCANNED (E) Eine recht neue Kludge, die bisher nur von einem Programm unterstuetzt wird. Sie kennzeichnet alle Msgs, die mittels des Rescan-Verfahrens gepollt wurden. Dient dazu, ein nochmaliges Exportieren von Msgs zu verhindern. ^ASPLIT (E) Zeigt an, dass die Msg aufgrund ihrer Groesse in mehrere Teile zerlegt wurde. ^ATOPT (N) Zeigt an, dass die Msg fuer ein Pointsystem bestimmt ist. ^AVIA (N) Zeigt alle Systeme, ueber die die Netmail geroutet wurde. (soweit die jeweils verwendete Software via-lines unterstuetzt) Flags: Flags finden nur in Netmail Verwendung. Auch sie rechnen zu den Kludgelines und werden hinter ^A versteckt. A/S Archive sent; Msg wird nach Versenden in einen Archiv-Folder gemoved. CFM Confirmation Receipt Request wird gesetzt, wenn der Absender der Netmail eine Bestaetigung haben moechte, wenn die Msg gelesen wurde. 61 --------------------------------------------------------------- CRA Crash; Msg wird nicht geroutet, sondern direkt an den Empfaenger geschickt, sobald dies durch einen Event zugelassen ist. DIR Bewirkt, dass die Msg direkt verschickt wird, anstatt geroutet auf den Weg zum Empfaenger zu gehen. FRQ File-Request; Mit dieser Msg werden Files von anderen Systemen angefordert. HLD Hold; Msg wird nicht gesendet, sondern wartet darauf, vom Empfaenger abgeholt zu werden. HUB Hub-/Host-Route; Msg wird an den Hub oder Host des Zielsystems geroutet. IMM Bewirkt, dass die Msg sofort (immediate) nach dem Schreiben ans Zielsystem geschickt wird, ungeachtet eventueller Events. K/S Kill sent; Msg wird nach Versenden geloescht. KFS Kill file when sent; Ebenfalls nur bei File-Attach. File wird nach Versenden geloescht. LOK Lock; Msg ist fuer alle Arten der Bearbeitung (versenden, editieren, usw.) gesperrt. 62 --------------------------------------------------------------- PVT Private; Msg sollte nur vom Empfaenger gelesen werden. (kann durch das Flag allerdings nicht sichergestellt werden) RCV Received; Msg wurde vom Empfaenger gelesen. RRQ Return Receipt Request wird gesetzt, wenn der Absender der Netmail eine Bestaetigung erhalten moechte, wenn die Netmail beim Zielsystem eingetroffen ist. (Im Gegensatz zu CFM muss sie noch nicht gelesen sein.) Beide Flags (CFM und RRQ) werden nicht von jeder Software unterstuetzt, so dass ein Ausbleiben der Bestaetigung nicht als Indikator dafuer gesehen werden kann, dass die Netmail nicht ankam, bzw. nicht gelesen wurde) SNT Sent; Msg wurde versendet. TFS Truncate file when sent; Wird nur bei File-Attach Msgs verwendet und bewirkt, dass das File auf Laenge 0 gesetzt wird, nachdem es gesendet wurde. ZON Zonegate; Interzonale Msg wird ans Zonegate geroutet. Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollstaendigkeit. Und bitte nicht vergessen: Viele der hier aufgelisteten Bestandteile werden nicht von jeder Software unterstuetzt. (N) nur in Netmail (E) nur in Echomail (E/N) in Echomail und Netmail 63 --------------------------------------------------------------- Was sind TIC-Files? Was sind 'TIC-Files'? Tick war das erste Programm zum gesteuerten Verteilen von Files. Gesteuert heisst, in einer Filearea (vergleichbar einer Echomailarea) ein File an jeden zu versenden, der die jeweilige Filearea bestellt hat. Das geschieht im Allgemeinen in Filenetzen wie DVNet, WINnet, VIRnet, SDNet, SDSnet und PDNet, denen sich manche Sysops anschliessen, um laufend mit aktueller PD und Shareware versorgt zu werden. Im TKxxxxxx.TIC File stehen die Informationen: Area FileArea Name Origin Ursprungs-Adresse From Adresse des Systems von dem das .Tic kam File Name des Files, das verschickt (ticked) wird Desc Beschreibung des Files CRC Pruefsumme des Files Replaces welches File durch dieses ersetzt werden soll Created Programm, das das .Tic File erstellte Path welchen Weg das File bisher nahm Seenby Wer es ausserdem noch bekommen hat. (meist unvollstaendig) Pw das Passwort, mit dem die jeweilige Filearea abgesichert ist Tick sortiert dann das erhaltene File je nach Konfiguration in ein Directory ein und uebernimmt die Beschreibung des Files in die Filebase. Das heisst, das Dir zugesandte Programm befindet sich anschliessend dort, wo Du es haben wolltest, ohne dass Du einen Fingerstreich tun musst. Aber nur wenn alles richtig installiert ist. :-) [mit freundlicher Genehmigung von Rainer Abele (2:241/7200)] 64 --------------------------------------------------------------- Ein paar Zahlen ueber Fido Hier mal ein paar Zahlen, um einen Eindruck vom Umfang des FidoNet zu vermitteln. Diese Zahlen stimmen wahrscheinlich schon morgen nicht mehr, aber als grober Anhaltspunkt sollten sie genuegen. Stand: Oktober 92 Zonen:............................... 6 Regionen:........................... 63 Netze:............................. 526 Nodelisteintraege insgesamt:... ~19.200 Verwendete Baudraten: 1200 und darunter................... vernachlaessigbar 2400 ............................... ~30% 9600 und darueber................... ~70% Taeglich ankommende Echomail bei einem durchschnittlichen Node mit ca. 150 Areas: zwischen 1 und 2 MegaByte (1000 - 2000 Messages) Verfuegbare Fido-Echomail-Areas in Deutschland: etwa fuenf- bis sechshundert. Davon beschaeftigen sich etwa 80% mit Computerthemen im weiteren Sinn. Aber auch praktisch jedes andere Thema fuer das Interesse besteht wird abgedeckt oder laesst sich ohne Probleme durch Gruendung einer diesbezueglichen Area abdecken. Ein kleine Auswahl an Themen, fuer die es eigene Areas gibt: Astronomie, Autos, Boerse, Buecher, Bowling, Bundeswehr, CB-Funk, Chemie, Comics, Diabetes, Eisenbahn, Erotik, Fahrraeder, Flohmarkt, Garten, Greenpeace, Haustiere, HiFi, Jokes, Kinder, Kirche, Kochen, Literatur, Magie, Medizin, Mitfahrgelegenheiten, Motorraeder, Movies, Musik, Photografieren, Politik, Polizei, Raetsel, Recht, Rollenspiele, Segeln, Schach, Schule, Sex, Science Fiction, Spiele, Sport, Sprache, Startrek, Telefon, Tiere, UFO's, Umwelt, Urlaub, Zivildienst, und eine Menge verschiedener Areas einfach nur zum Chatten. 65 --------------------------------------------------------------- Legal stuff Das Fido-ABC darf fuer nichtkommerzielle, legale Zwecke beliebig genutzt werden, vorausgesetzt es werden keine Aenderungen am Text vorgenommen. Reproduktionen - auch auszugsweise - fuer kommerzielle/gewerbliche Zwecke, sind nur mit meiner vorherigen, schriftlichen Zustimmung erlaubt. "Fido", "FidoNet" and the dog-with-diskette are U.S. registered trademarks of Tom Jennings, Box 77731, San Francisco CA 94107, USA and are used with permission. ("Fido", "FidoNet" und der Hund mit Diskette sind eingetragene Warenzeichen von Tom Jennings, Box 77731, San Francisco CA 94107, USA, und werden mit seinem Einverstaendnis benutzt.)